Kultur- und Geistesgeschichte - Proseminar:
"So steht's im Drehbuch!" - Filmische Inter- und Intratextualität [WS 01/02]
[auch anrechenbar für Medientheorie / Mediengeschichte]
Montag, 14.00-17.30 Uhr, Seminarraum Kulturgeschichte (Franz-Josefs-Kai 5/1/9)

Gloria Withalm
Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften - Kunstpädagogik / Kultur- und Geistesgeschichte
Tel: 71133-6503   Fax: 71133-6509   e-mail: gloria.withalm@uni-ak.ac.at


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Die große Zahl von Beispielen selbstreferentieller Filme im letzten Jahrzehnt suggeriert, daß es sich um ein rezentes Phänomen handelt, aber der Verweis auf das eigene Medium ist fast so alt wie der Film selbst:
 
Seit den frühesten Tagen der Filmgeschichte begegnen wir Filmen, die Geschichten über ihre eigene Welt, über das eigene Medium erzählen, so verschieden diese Filme auch sein mögen in bezug auf ihre Handlung, den Stellenwert der selbstrefentiellen Sequenzen für die Geschichte des Films, die verwendeten filmästhetischen Mittel.
 
Im Proseminar werden wir dieses Phänomen quer durch die Filmgeschichte, verschiedene narrative Textgattungen (Spielfilm, Cartoon, Werbespot...) und alle Genres behandeln. Ausgangspunkt für den Aufriß der verschiedenen Felder der Selbstreferentialität und ihrer filmischen Formen ist das Medium Film in seiner Gesamtheit mit den Stationen Produktion - Distribution - Konsumtion und schließlich das Produkt. Die Beispiele reichen daher von der Motivgruppe "Film im Film" - wohl die bekannteste Form der Selbstthematisierung - bis zum Kino als Ort des Filmerlebens.
 
Die filmische Referenz auf das Produkt Film erfolgt über Bezugnahmen auf Filmgenres oder Epochen der Filmgeschichte, über Anspielungen auf bekannte Szenen oder tatsächliche Zitate (im Sinne von einmontierten clips) aus Filmen, aber auch über die bewußte Thematisierung von filmästhetischen Mitteln.
 
Am Ende steht eine spezifische Gruppe von Filmen, die weit über diese Formen der Referenz auf das Medium hinausgehen: selbstreflexive Filme, die in bestimmten Momenten des Diskurses tatsächlich über sich selbst sprechen, sich selbst thematisieren und die Aufmerksamkeit der ZuschauerInnen mit verschiedenen filmischen Mitteln auf eben diesen Film lenken.
 
Die Bandbreite der Verfahren reicht von Dialogzeilen, in denen die Figuren über diesen Film oder über sich selbst als Filmfiguren sprechen, über die "Materialisierung" von filmästhetischen Gestaltungsmitteln oder Elementen des Films (z.B. Untertitel) bis hin zum Versuch, vor unseren Augen in den Ablauf des Films einzugreifen oder ihn gar in einer rückbezüglichen Schleife neu entstehen zu lassen.
 
 

Termine:

15.10.2001: Vorbesprechung (14.00-15.30 Uhr)
22.10.2001: Einführung & Themenvergabe (14.00-15.30 Uhr)
29.10.2001: Film: Intertextualität - Intratextualität - Selbstreflexivität (14.00-15.30 Uhr)

19.11.2001, 26.11.2001, 10.12.2001, 21.01.2002
Themenblöcke (jeweils 14.00-17.30 Uhr)

28.01.2002: Abschlußdiskussion


Arbeitsanforderungen bei diesem Proseminar:

* Schriftliches Referat (mindestens 10 Seiten)
* Abstract des Referats/Handout (300 Wörter; Abgabe bis spätestens 19.11.2001)
* Zusammenfassung eines Textes (ein Aufsatz bzw. ein Kapitel aus einem Buch; ca. 3 Seiten; Abgabe bis spätestens 19.11.2001)
* Präsentation des Referats


Created 2001-10-01, Last Update 2001-10-28